Arbeit ist scheiße. Sie ist bevormundend, ungerecht und macht krank. Denn Arbeit bedeutet Ausbeutung und die Unterstellung unter das Regime der Arbeitgeber, d.h. wann du Essen darfst, Kleidervorschriften, Lohnbetrug, Lächelnvorschrift, Hierarchien, Bewertungen, Sanktionen, Personalakte, Überwachung, was du zu tun und zu lassen hast etc.
Mit Arbeit ist dabei nicht das menschliche Tun gemeint, sondern eine geldförmige und/oder fremdbestimmte Tätigkeit. Arbeit beinhaltet mehr oder weniger oder auch nicht das kreative, nützliche, freudige, beziehungsorientierte Tun (z.B. einen Zirkuswagen zu bauen, weil eine Behausung benötigt wird und es auch Freude bringt, die eigenen Fähigkeiten einzubringen und zu erweitern, ist etwas anderes, als wenn diese Tätigkeit für Profitzwecke eines Unternehmens benutzt wird; den Werkelnden macht es vielleicht weiterhin Spaß, aber andere entscheiden über ihr Tun und der Wagen gehört dem Chef, statt der Verfügung über den von ihnen erbauten Wagen erhalten sie ein bisschen Geld) und bezieht daraus einen Teil der positiven Einstellung ihr gegenüber. Doch Arbeit darf nicht mit diesem menschlichen Tun gleichgesetzt werden, denn das verschleiert ihren ausbeuterischen Charakter. Für viele Menschen ist Arbeit, da sie kein Vermögen besitzen, die einzige Möglichkeit an Geld zu kommen, um damit ihre Existenz zu sichern und ihre sonstigen Bedürfnisse zu befriedigen. Sie ist also Mittel zum Zweck Geld/Profit und nicht etwa konkretes Mittel zum Sattmachen und ein ziemlicher Fresser von Lebenszeit.
Menschen können durchaus mit ihrer Arbeit zufrieden sein und Sinn in ihr sehen. Doch egal wie toll der Taumjob ist, der Zweck bleibt diese irrsinnige Erfindung Geld und ohne Geld läuft nichts. In dieser Wirtschaftslogik ist es egal, ob die Arbeit in Atombombenbauen oder Musikmachen besteht. Das gilt auch für Selbstständige, denn wenn sie am Monopolytisch sitzen, dann bestimmen nicht sie die Regeln, sondern sie müssen nach den Regeln spielen.
Insofern gilt es, nicht mehr dem Arbeitsethos zu frönen, sich und die Umwelt nicht kaputt zu arbeiten, überhaupt so wenig wie möglich oder gar nicht zu arbeiten und den Wert eines Menschen, nicht nach seiner Arbeit oder Nicht-Arbeit zu bestimmen. Sondern sich mit anderen selbstbestimmt zum Zwecke der Bedürfnisbefriedigung zusammenzutun und Keimformen für eine sich befreiende Gesellschaft aufzubauen: Hausprojekte, Netzwerke gegenseitiger Hilfe, Wagenburgen, Gemeinschaftsküchen, DIY Do it yourself, Kleiderpartys, Freie Lizenzen, Utopien denken, wagen, Reparatur-Initiativen, Lebensmittel retten, vegan leben, selbstorganisierte Basisgruppen, solidarische oder gar nicht-kommerzielle Landwirtschaft, kollektive Betriebe, die nicht für in Geld gemessenen Bedarf, sondern für unsere Bedürfnisse produzieren, und das alles nicht auf Kosten anderer … und Widerstand gegen die patriarchalen, technologischen Angriffe und Zerstörungen zu leisten.