Kann ein Video einen Krieg auslösen? Die Dokumentation führt in die Zentralafrikanische Republik, nach Uganda und in die USA und zeigt, welch obskuren Absichten ein angeblich humanitäres Video diente und wie Washington die Jagd auf den ugandischen Kriegsverbrecher Joseph Kony als Vorwand für eine militärische, wirtschaftliche und religiöse Operation in Afrika nutzte.
Es war ein gigantischer Erfolg: Das Video „Kony 2012“ der NGO „Invisible Children“ wurde in nur sechs Tagen hundert Millionen Mal angeklickt. Der investigative Dokumentarfilm untersucht die Hintergründe dieser Social-Video-Kampagne: Das Video diente weniger als gedacht humanitären Absichten als viel mehr den geopolitischen Interessen der USA. Es war der humanitäre Vorwand für eine militärische Operation in einer strategisch hochrelevanten Region Afrikas. … Die amerikanischen Soldaten waren auf Befehl des damaligen US-Präsidenten Barack Obama entsandt worden, der von Anfang an seine Unterstützung für das Video „Kony 2012“ bekundet hatte.
Diese Bilder werden in diesem Dokumentarfilm zum ersten Mal gezeigt und machen deutlich, dass es politische, militärische und wirtschaftliche Interessen vor Ort gab. 2018 führte Jean-Baptiste Renaud die Investigation in zwei weiteren Ländern fort, die eine entscheidende Rolle in dieser Geschichte spielen: in Joseph Konys Herkunftsland Uganda und in den USA, wo die ganze Operation ihren Ausgang nahm.
Der Film zeigt, wie ein Netzwerk aus religiösen Gruppen und Politikern, die der evangelikalen Bewegung nahestanden, die Tragödie um Joseph Konys Kindersoldaten benutzten. Ihr Ziel: In Uganda ihr zutiefst fundamentalistisches, evangelikales Gedankengut voranzubringen. Der Film enthüllt außerdem, dass dieses Netzwerk erste Spenden an die NGO „Invisible Children“ zahlte. War dieses Video, das so viele Menschen zutiefst berührte und aufrüttelte, letztendlich nichts weiter als eine großangelegte Manipulation?
https://www.arte.tv/de/videos/081588-000-A/us-beutezug-in-afrika/