Gewinner Deutscher Dokumentarfilmpreis 2020

Erstmals erhalten zwei Filme den Deutschen Dokumentarfilmpreis: „Lovemobil“ von Elke Margarete Lehrenkrauss und „Eine Klinik im Untergrund – The Cave“ von Feras Fayyad.

„Lovemobil“ von Elke Lehrenkrauss: Prostitution im Wohnmobil am Straßenrand

„Das Alltägliche sichtbar machen – anhalten, wo man jeden Tag vorbeifährt – aussteigen, nachfragen, hinhören und hinschauen, wo man lieber wegschaut.“ So begründet die Jury ihre Auszeichnung für „Lovemobil“. Für den Dokumentarfilm tauchte Elke Margarete Lehrenkrauss drei Jahre lang in die Welt von Prostituierten in ihren Wohnmobilen am Straßenrand ein und gewann ihr Vertrauen. Laut Jury ist die Doku geprägt von menschlichem und filmischem Feingefühl: „ein zurückhaltendes und gleichzeitig konsequentes und mutiges Vortasten auf der visuellen und inhaltlichen Ebene.“

„The Cave“ von Feras Fayyad: eine geheime Klinik in Syrien

Dokumentarfilmer Feras Fayyad zeigt in „Eine Klinik im Untergrund – The Cave“ eine geheime Klinik unter der Erde im syrischen Kriegsgebiet, geleitet von der Ärztin Dr. Amani Ballour. Kinder mit Bombensplittern und Opfer von Chlorgasattacken – der Krieg zeige sich hier in seiner sinnlosen Rohheit, meint die Jury. Doch der Film thematisiere auch, wie Humanität gewahrt werde. Er sei „zutiefst berührend und intelligent, weil er uns alle miteinbezieht. Zusammen mit der Ärztin taucht der Zuschauer hinab in den Untergrund, wo sie und ihr Team um die Leben der Menschen kämpfen.“

Gewinner-Dokumentarfilme und nahezu alle nominierten Filme sind zwischen dem 1. und dem 3. Juli online auf SWR.de/dokufestival zu sehen.